Weitere Vorträge für Bürger:innen des Landkreises Konstanz in verschiedenen Kommunen

Die gemeinnützige Energieagentur Kreis Konstanz organisiert seit März dieses Jahres mit verschiedenen Gemeinden des Landkreises Konstanz Vorträge zu den Themen Elektromobilität und Ladeinfrastruktur.
Welche Ziele stehen hinter der Elektromobilität? Wie funktioniert die Technik eines E-Autos und einer Wallbox? Wie sieht der aktuelle Marktüberblick für Elektroautos aus? Wie hoch sind die Anschaffungskosten eines E-Autos? Welche Ladesäule bzw. Wallbox brauche ich? Wie weit kann ich mit einem Elektroauto fahren? Brauche ich unbedingt eine Ladekarte? Was kostet der Fahrstrom?

Die Bürger:innen hegen zwar gewisse Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität und ihrer Wichtigkeit für unsere Klimaziele, doch das Potenzial für eine positive Entwicklung ist vorhanden. Deshalb ist eine weitere Vortragsreihe geplant, um die Thematik weiterhin zu vermitteln.

Im Fokus stehen dabei die Wichtigkeit der E-Mobilität und der Ladeinfrastruktur. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Laden zu Hause oder bei fehlender Möglichkeit der Installation einer Wallbox, dem Laden im öffentlichen Raum. Darüber hinaus werden die Themen, Marktübersicht, E-Carsharing und Tools für die Entwicklung der Antriebswende behandelt.

Die Konzeption des Vortrags für Bürger:innen sieht vor, dass jede Gemeinde des Landkreises Konstanz einen Raum bei sich vor Ort zur Verfügung stellt, in dem der E-Mobilitätsberater und Ladeinfrastruktur-Manager Roldany Gutierrez vor Ort ca. zwei Stunde darüber informiert und Fragen beantwortet.

Mühlhausen-Ehingen im Rathaus Dienstag, 18. März 2025 um 18:00 Uhr
Reichenau im Rathaus Donnerstag, 20. März 2025 um 18:00 Uhr
Stadt Stockach im Umweltzentrum Donnerstag, 3. April 2025 um 19:00 Uhr
Gailingen am Hochrhein im Schloßkeller Dienstag, 8. April 2025 um 18:00 Uhr
Hilzingen im Rathaus Mittwoch, 16. April 2025 um 18:00 Uhr
Stadt Tengen im Rathaus Mittwoch, 30. April 2025 um 18:00 Uhr
Allensbach im Bürgertreff Donnerstag, 8. Mai 2025 um 19:30 Uhr
Bodman-Ludwigshafen im Rathaus Donnerstag, 15. Mai 2025 um 19:00 Uhr
Stadt Aach im Rathaus Donnerstag, 22. Mai 2025 um 18:00 Uhr

Wir freuen uns auf die Vorträge und erwarten auf die Beteiligung von vielen Bürger:innen.

Das Angebot ist Teil der gemeinnützigen und unabhängigen Arbeit der Energieagentur Kreis Konstanz gGmbH.

Elektroautos werden immer bedeutsamer für den Exportmarkt. Aber wie sieht der gesamte Export- und Importmarkt von Pkws in Deutschland aus?

Die gegenwärtige Entwicklung demonstriert eindeutig, dass der Markt für Elektrofahrzeuge in Deutschland konkrete Formen annimmt. Im Jahr 2024 wurden signifikant mehr reine Elektrofahrzeuge aus deutscher Fertigung exportiert, während gleichzeitig die Zahl der Importe von reinen Elektrofahrzeugen deutlich gesunken ist. Dies ist ein evidenter Beweis für die positive wirtschaftliche Wirkung des Marktes für Elektromobilität in Deutschland.

Im Jahr 2024 beliefen sich die Exportzahlen von Personenkraftwagen (Pkw) auf eine Gesamtsumme von 3,4 Millionen Fahrzeugen, welche einen Wert von 135,0 Milliarden Euro repräsentierten. Bemerkenswert ist hierbei, dass 25,9 Prozent dieser Fahrzeuge mit einem Elektroantrieb ausgestattet waren. Im gleichen Zeitraum wurden 1,8 Millionen neue Pkw importiert.

Ein Vergleich mit dem Jahr 2023 zeigt, dass der Export von Fahrzeugen um 2,5 Prozent wuchs, während ein geringfügiger Rückgang des  wertmäßigen Exports von neuen Pkw um 1,3 Prozent verzeichnet wurde. Gemäß einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 13,1 Prozent der exportierten neuen Fahrzeuge das größte Käuferland. Es folgen das Vereinigte Königreich mit einem Anteil von 11,3 Prozent und Frankreich mit 7,4 Prozent.

Im Jahr 2024 wurde ein signifikanter Anstieg im Export von Elektro-Pkws verzeichnet, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 11,9 Prozent entspricht. Das Exportvolumen belief sich auf 881.000 Elektro-Pkws, was wiederum einem Anteil von 25,9 Prozent an allen exportierten Pkws entspricht.

In Übereinstimmung mit den Vorjahren wurde der Benzinmotor mit einem Anteil von 42,0 Prozent (1,4 Millionen Pkw) als die bedeutendste Antriebsart ermittelt. Hybridfahrzeuge erzielten einen Marktanteil von 17,2 Prozent (584.000 Pkw), gefolgt von Dieselfahrzeugen mit einem Marktanteil von 15,0 Prozent (512.000 Pkw).

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1,8 Millionen neue Pkw nach Deutschland importiert. Dies entspricht einem Rückgang von 11,5 Prozent in der Menge und von 12,8 Prozent im Wert im Vergleich zum Vorjahr 2023.Mit einem Anteil von 40,3 Prozent (742.000 Pkw) war der Benzinmotor am häufigsten vertreten, gefolgt vom Dieselmotor mit 24,4 Prozent . Hybridfahrzeuge repräsentierten einen Anteil von 22,0 Prozent , während reine Elektrofahrzeuge einen Anteil von 13,3 Prozent ausmachten. Die Importe von Pkw mit reinem Elektromotor (244.000 Pkw) gingen im Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2023 um 46,0 Prozent zurück (2023: 451.000 Pkw).

Elektromobilität und Ladeinfrastruktur – Vorträge für Kommunen

Roldany Gutierrez referiert in den nächsten Monaten in verschiedenen Gemeinden des Landkreises Konstanz zum Thema Elektromobilität und Ladeinfrastruktur.
Wie sieht der aktuelle Marktüberblick für Elektroautos aus? Wie hoch sind die Anschaffungskosten? Brauche ich eine Ladesäule oder eine Wallbox? Wie weit kann ich mit einem Elektroauto fahren? Brauche ich eine Ladekarte? Was kostet der Strom?

Im Jahr 2023 führten wir als Energieagentur gemeinsam mit den Gemeinden des Landkreises Konstanz Vorträge über E-Mobilität und Lademöglichkeiten für Bürger:innen durch.

Für das Jahr 2025 ist eine weitere Vortragsreihe geplant, um die Thematik weiterhin zu vermitteln. Die Bürger:innen hegen zwar gewisse Vorbehalte gegenüber der E-Mobilität und ihrer Wichtigkeit für unsere Klimaziele, doch das Potenzial für eine positive Entwicklung ist vorhanden.

Im Fokus stehen dabei der Marktüberblick der E-Mobilität und die Nutzung der Ladeinfrastruktur. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Laden zu Hause oder bei fehlender Möglichkeit der Installation einer Wallbox, dem Laden im öffentlichen Raum sowie der Wichtigkeit von Elektroautos im Sinne der Verkehr- und Antriebswende. Darüber hinaus werden die Themen E-Carsharing und Tools für die Entwicklung der Antriebswende behandelt.

Die Konzeption des Vortrags für Bürger:innen sieht vor, dass jede Gemeinde des Landkreises Konstanz einen Raum bei sich vor Ort zur Verfügung stellt, in dem unserer Berater Roldany Gutierrez vor Ort eine Stunde lang darüber informiert. Bis jetzt gibt es bereits 7 festgelegte Vorträge:

Mühlhausen-Ehingen im Rathaus Dienstag, 18. März 2025 um 18:00 Uhr
Reichenau im Rathaus Donnerstag, 20. März 2025 um 18:00 Uhr
Stadt Stockach im Umweltzentrum Donnerstag, 3. April 2025 um 19:00 Uhr
Gailingen am Hochrhein im Schloßkeller Dienstag, 8. April 2025 um 18:00 Uhr
Hilzingen im Rathaus Mittwoch, 16. April 2025 um 18:00 Uhr
Stadt Tengen im Rathaus Mittwoch, 30. April 2025 um 18:00 Uhr
Bodman-Ludwigshafen im Rathaus Donnerstag, 15. Mai 2025 um 19:00 Uhr
Stadt Aach im Rathaus Donnerstag, 22. Mai 2025 um 18:00 Uhr

Wir freuen uns auf die Vorträge und erwarten auf die Beteiligung von vielen Bürger:innen.

Das Angebot ist Teil der gemeinnützigen und unabhängigen Arbeit der Energieagentur Kreis Konstanz gGmbH.

Wintercheck: Verhalten von Reichweite und Ladezeiten

Die Hersteller von Elektrofahrzeugen geben für die Reichweite ihrer Fahrzeuge sehr gute Werte an. In der Realität zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Faktoren wie Fahrgeschwindigkeit und Außentemperatur haben einen signifikanten Einfluss auf den Energieverbrauch und somit auf die Reichweite des E-Autos.  Der ADAC hat dafür eine Laborprüfung mit 25 Elektrofahrzeugen durchgeführt. Ziel der Prüfung war es, die realen Reichweiten und Ladezeiten der E-Fahrzeuge zu ermitteln.

Der ADAC führte einen Test mit einer simulierten Autobahnfahrt bei einer Außentemperatur von Null Grad Celsius von München nach Berlin durch. Ein Elektroauto der insgesamt 25 getesteten Fahrzeuge bewältigte die Strecke ohne zusätzliches Nachladen.

Reichweitenangaben von mehr als 500 Kilometer sind aktuell bei vielen Elektroautos Standard. Allerdings können sich Verbrauch und Reichweite unter winterlichen Bedingungen und auf der Autobahn erheblich von den Herstellerdaten unterscheiden, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten und bei niedrigen Außentemperaturen.

In der Praxis zeigt sich, dass die Reichweite der Elektrofahrzeuge starken Schwankungen mit sich bringt und deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen besteht.

Neben der Reichweite und dem Verbrauch sind auch die Schnelligkeit sowie die Effizienz beim Laden auf langen Strecken von entscheidender Bedeutung. Der ADAC hat hierzu eine Bewertung des Ladevorgangs vorgenommen, da bei fast allen Elektrofahrzeugen ein Nachladen erforderlich war.

Die Bewertung des Tests basiert auf einer Gewichtung der gemessenen Reichweite (50 %), des Testverbrauchs (25 %) und der nachgeladenen Reichweite innerhalb von 20 Minuten (25 %).

Wir empfehlen Ihnen, sich das folgende Video anzusehen, um weitere Informationen über den Test zu erhalten.

 

 

 

Quelle: ADAC Wintercheck

 

 

Kostencheck: Laden ist billiger als Tanken

Viel wird über die Anschaffungskosten diskutiert. Günstige Elektrofahrzeuge werden gefordert und erhofft. Die Realität sieht jedoch anders aus, die Anschaffungskosten sind nur ein Teil des Ganzen. Die Betriebs- und Treibstoffkosten machen einen erheblichen Teil der Jahresrechnung eines Fahrzeugs aus. Beim Vergleich der Antriebskosten eines Fahrzeugs zwischen Verbrenner und Elektroauto müssen zunächst die Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Eine Studie von Verivox und die aktuelle Preissituation bei Strom, Benzin und Diesel zeigen jedoch deutliche Vorteile für Elektroautos. 

Besonders günstig wird es, wenn das Elektroauto an einem sonnigen Tag direkt mit Strom aus einer Photovoltaikanlage geladen wird. Dann kostet die Kilowattstunde 8,03 Cent (Einspeisevergütung 2024). Bei einem Verbrauch von 20 kWh pro 100 km Fahrleistung sind das 1,61 € pro 100 km. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 km würden sich die Antriebskosten auf 192,72 € belaufen. Aber das ist nur ein Traum, denn in der Realität scheint nicht jeden Tag viel Sonne, schon gar nicht im Winter.

In der Realität haben wir für das Elektroauto entweder eine Wallbox zu Hause oder müssen öffentlich an einer AC- oder DC-Ladestation laden. Die Preise sind unterschiedlich und mit Benzin und Diesel sind auch die Kraftstoffpreise unterschiedlich, also müssen wir auf die Rahmenbedingungen achten. In einer Analyse von Verivox wurden drei verschiedene Szenarien untersucht. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

 

 

Dabei wurde von einem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 35,66 Cent pro kWh ausgegangen. Die jährlichen Kosten für die verschiedenen Antriebsarten sind daher sehr unterschiedlich. Das Ergebnis zeigt, dass die Antriebskosten von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Benzinern um 47 Prozent und im Vergleich zu Dieselfahrzeugen um 38 Prozent niedriger sind.

Wer sein Elektroauto nicht zu Hause laden kann, hat andere Rahmenbedingungen bzw. andere Ladekosten. An öffentlichen Normalladepunkten mit Wechselstrom (AC) lag der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde im Jahr 2024 bei 54,25 Cent pro kWh. An Schnellladepunkten mit Gleichstrom (DC) lag dieser Wert bei 64,44 Cent pro kWh. Die Antriebskosten für 100 km Fahrleistung betragen 10,85 € (AC) bzw. 12,89 € (DC). Dies entspricht 1.302 € bzw. 1.547 € bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 km. Im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen kann sich jeder anhand der obigen Tabelle selbst ein Bild machen.

Weitere Information über öffentliche Ladekosten

Für eine Kostenanalyse des öffentlichen Ladens hat Statista im Auftrag von LichtBlick im April 2024 die Tarife führender Anbieter ausgewertet. Die verschiedenen Preise sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Quelle: Ladekosten-Lichtblick 

Die Studie von LichtBlick argumentiert, dass das Laden von Elektrofahrzeugen unterwegs durch lokale Monopole teuer geworden ist. Daher wird eine Regulierung des Ladesäulenmarktes durch lokale, aber auch Landes- und Bundesbehörden gefordert. Die Kommunen müssen dabei auch die Kontrolle und Verteilung der öffentlichen Flächen sicherstellen. Darüber hinaus hat die Kommune durch die Steuerung und Bereitstellung dieser Flächen einen entscheidenden Einfluss auf die Marktstrukturen der Ladeinfrastruktur im kommunalen Raum. Somit können die lokalen Behörden den Ausbau der Ladeinfrastruktur vor Ort beeinflussen und beschleunigen.

Wir sind gespannt, wie sich die E-Mobilität und die öffentlichen Ladekosten entwickeln werden, aber eines ist klar: Strom laden ist heute schon günstiger als Benzin oder Diesel tanken.

Weitere Quellen: Verivox

 

Positive Förderzusage für eine E-Zone in Konstanz

Am 9. Februar 2025 wurde seitens des Landesverkehrsministers, Winfried Hermann, dem Oberbürgermeister, Uli Burchardt, in einer symbolischen Geste der positive Förderbescheid für eine Elektromobilitätszone in Konstanz überreicht. Elektromobilitätszonen sind ein Bestandteil von Null-Emissions-Zonen. In diesen Zonen werden Maßnahmen implementiert, die darauf abzielen, den Kfz-Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Ein weiteres Ziel einer E-Zone besteht in der sukzessiven Umstellung des Kfz-Verkehrs auf emissionsfreie Fahrzeuge. Die Förderung der Antriebswende und die klimafreundlichere Gestaltung der Kommunen sind die maßgeblichen Ziele.

Die Stadt Konstanz hat gemeinsam mit der Stadtwerke Konstanz Mobil GmbH und der naturenergie sharing GmbH Mitte September 2024 einen Förderantrag beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gestellt. Ziel des Antrags war die Förderung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in der Altstadt sowie die Erweiterung des Elektro-Carsharing-Angebots. Das zuständige Landesverkehrsministerium hat eine positive Entscheidung bezüglich des Antrags getroffen. Im Rahmen einer symbolischen Handlung wurde der Förderbescheid durch den Landesverkehrsminister Winfried Hermann an die Stadt Konstanz sowie die Projektpartner übergeben.

Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit der Förderung einer E-Zone in der Stadt Konstanz gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung emissionsfreier Mobilität. Mit dieser Förderung werden die Rahmenbedingungen für Elektromobilität in der Konstanzer Altstadt verbessert, und im besten Fall wird der Weg zu einer künftigen Nullemissionszone geebnet. Ich bin überzeugt, dass die Stadt Konstanz mit der E-Zone zeigen wird, wie sich neue Mobilitätslösungen und Klimaschutz erfolgreich verbinden lassen. Wir unterstützen die Klimaschutz-Pionierstadt Konstanz immer wieder bei verschiedenen Projekten klimafreundlicher Mobilität.

Die Einrichtung einer E-Zone kann einen positiven Klimaeffekt durch eine Reduktion des Anteils fossiler Fahrzeuge innerhalb der Zone erzielen. Indirekt werden auch andere Mobilitätsformen wie der Fuß- und Radverkehr gefördert und die Aufenthalts- und Lebensqualität an diesen Orten verbessert.

Konkrete Maßnahmen

In der E-Zone ist die Inbetriebnahme zusätzlicher Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in der Konstanzer Altstadt bis zum Ende des Jahres 2026 vorgesehen, zudem ist eine Erweiterung des E-Carsharing-Angebots in der Altstadt geplant. Ein Ausschluss von Verbrennerfahrzeugen ist nicht Bestandteil der Maßnahmen. Nichtsdestotrotz werden etwa 4 % und ca. 15 % der Parkplätze in Parkgebäuden und im öffentlichen Raum für Elektrofahrzeuge bereitgestellt.

V.l.n.r.: Die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz GmbH, Dr. Norbert Reuter und Gordon Appel, Oberbürgermeister Uli Burchardt und Dr. Philipp Baumgartner, Leiter des Amts für Klimaschutz, bekamen von Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) den Förderbescheid überreicht.

Quelle: Stadt Konstanz

 

StandortTOOL erweitert!

Die neuen Funktionen unterstützen Kommunen bei der Planung von öffentlicher Ladeinfrastruktur. Mit dem Tool können Kommunen relevante Daten zum Bestand und Bedarf an Ladeinfrastruktur in ihrem Gebiet analysieren und neue Ladestandorte planen. Hierfür wurde ein separater Login-Bereich eingerichtet, der sich an Mitarbeitende von Kommunen sowie Verteil- und Übertragungsnetzbetreibern richtet.

Wenn Sie nach der Registrierung als erste Person für die Kommune freigeschaltet werden, sind Sie Administrator der Kommune.

Als Administrator sind Sie berechtigt, die folgenden Aufgaben auszuführen:

– Sie erhalten Benachrichtigungen über Beitrittsanfragen zur Kommune

– Sie können andere Benutzer:innen einladen und freischalten

– Sie können Rollen zuweisen

– Sie können weitere Administrator:innen ernennen.

Der folgende Link führt Sie direkt zur Website des Tools: StandortTOOL

 

120 Standorte für Ladeinfrastruktur über FlächenTOOL

Das Landesverkehrsministerium gibt bekannt, dass am 09. Dezember 2024 um 10 Uhr rund 120 bundes- und landeseigene Parkflächen an Bundes- und Landesstraßen über das FlächenTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur für private Investoren zur Verfügung gestellt werden.

Das FlächenTOOL bietet privaten Investoren die Möglichkeit, ihr Interesse an den Flächen formlos zu bekunden. Der zügige und unkomplizierte Ausbau der Ladeinfrastruktur im Land wird dadurch sichergestellt. Dies ist ein Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz.

Nach Bewerbungseingang erfolgt die Reservierung der Flächen für die erste Bewerbung. Die ersten Bewerbungen haben dann einen Monat Zeit, ein Grobkonzept einzureichen. Das Konzept muss unter anderem Angaben zu den geplanten Ladepunkten enthalten, beispielsweise hinsichtlich Anzahl, Art und technischer Ausstattung.

Nach der Veröffentlichung stehen detaillierte Informationen zu den einzelnen Parkflächen im FlächenTOOL zur Verfügung.

10 Fragen zur E-Mobilität

Mobilität ist ein Grundbedürfnis und ein wichtiger Baustein der sozialen Teilhabe. Für so eine große gesellschaftliche Transformation, wie die der Energie- und Mobilitätswende, hilft ein klarer Blick auf die Fakten. Hierbei werden die wichtigsten Fakten der E-Mobilität betont. Denn die Elektromobilität ist ein wesentlicher Bestandteil der Antriebs- und damit der Mobilitätswende. Zwei Drittel der gesamten Emissionen des Verkehrssektors entstehen aufgrund des motorisierten Individualverkehrs.

Roldany Gutierrez, E-Mobilitätsberater der Energieagentur Kreis Konstanz, hört zwar immer öfter, dass Menschen Teil der elektromobilen Zukunft werden möchten. Jedoch gibt es bei der E-Mobilität oft Vorbehalte, Zweifel und Wissenslücken. Zum Beispiel bei Kosten, Betrieb und Effizienz der Technologie. Der folgende Faktencheck bietet eine aktuelle und ganzheitliche Betrachtung mit den 10 wichtigsten Fragen zur Elektromobilität.

  1. Sind Elektroautos klimafreundlicher als Verbrenner?

Elektrofahrzeuge fahren lokal emissionsfrei, sie stoßen weder CO2 noch gesundheitsschädliche Stickoxide oder Feinstaub aus. Das verbessert die Lebensqualität und unterstützt den Klimaschutz. Bei überwiegender Nutzung von Ökostrom, weisen Elektroautos schon nach ca. 40.000 Kilometer Fahrleistung eine positive Klimabilanz auf. Zu Beginn der Nutzungsphase liegen Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) allerdings bei den Treibhausgas-Emissionen noch höher als vergleichbare Verbrenner. Der Grund dafür liegt in der CO2-intensiven Batterieherstellung, die erst nach einer gewissen Fahrleistung ausgeglichen wird, da die Emissionen während der Nutzungsphase deutlich geringer sind.

  1. Sind Elektroautos effizienter als Verbrenner?

Elektrofahrzeuge sind deutlich energieeffizienter als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, da elektrische Antriebe einen drei- bis viermal höheren Wirkungsgrad haben. Darüber hinaus können Elektrofahrzeuge bei Bremsvorgängen, über die sogenannte Rekuperation, teilweise die Bewegungsenergie wieder in Strom für die Batterie zurückgewinnen. Der Gesamtenergiebedarf ist bei verschiedenen Antriebsarten für Produktion, Transport, und Fortbewegung bzw. Antrieb sehr unterschiedlich. Beim Antrieb durch Verbrennungsmotoren geht beispielsweise viel Energie in Form von ungenutzter Abwärme verloren, es kann dabei schon fast von einer fahrbaren Heizung gesprochen werden.

  1. Sind Elektroautos oder Verbrenner günstiger?

Elektrofahrzeuge haben niedrige laufende Kosten und weniger Verschleißteile. Betriebskosten (Kraftstoff bzw. Strom), Reparaturkosten, Steuern und Versicherungen machen den größten Teil der Gesamtkosten eines Fahrzeuges aus. Das bedeutet über die gesamte Lebensdauer haben Elektrofahrzeuge einen klaren ökonomischen Vorteil gegenüber Verbrennern. Für Elektrofahrzeuge gilt nämlich bis Dezember 2030 noch eine Steuerbefreiung, wenn die Erstzulassung bis Ende 2025 erfolgt und danach wird eine Ermäßigung von 50% gewährt. Außerdem wird 2027 der nationale Emissionshandel für Gebäude und Verkehr in den EU-Emissionshandel übergehen, daher ist durch die neue CO2-Bepreisungsmethode mit deutlichen Kostensteigerungen bei Diesel und Benzin zu rechnen.

Und zu guter Letzt erhalten Unternehmen aktuell nationale und regionale Förderungen bei der Anschaffung von batterieelektrischen Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Zum Beispiel der Förderkredit Nr. 293 der KfW für emissionsarme Fahrzeuge (E-Pkw, E-Nutzfahrzeuge, E-Busse) und Ladeinfrastruktur oder die Förderprogramme vom Land für E-Pflegefahrzeuge, E-Taxis, E-Mietwagen, E-Nutzfahrzeuge bzw. für Ladeinfrastruktur und Elektroinstallation (Charge@BW).

  1. Gebrauchte Elektroautos – eine gute Entscheidung?

Das Angebot von gebrauchten Elektroautos wird stetig größer und die Preise sinken. Entgegen den Befürchtungen der Käufer, weist das teuerste Bauteil eines Elektrofahrzeugs, die Batterie, eine hohe Lebensdauer auf. Untersuchungen ergaben in den meisten Fällen noch ca. 80 % der Ladekapazität nach 170.000 Kilometer. Die Batteriehersteller geben in der Regel eine Garantie von 8 Jahren oder 160.000 Kilometern an. Mittlerweile gibt es mehrere Anbieter für Batterietests, die im Rahmen einer Testfahrt den Gesundheitszustand der Batterie ermitteln. Auf so ein aktuelles Testzertifikat mit Angabe der prozentualen Ladekapazität sollte vor dem Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs bestanden werden.

  1. Schränken mich Ladedauer und Reichweite von Elektroautos ein?

Aktuell können die meisten E-Fahrzeuge zwischen 200 und 500 Kilometer ohne Zwischenladen zurücklegen. Es gibt sogar E-Fahrzeuge, die bis zu 790 Kilometer Reichweite ermöglichen. Da ca. 94 % aller Pendlerstrecken unter 50 Kilometer liegen, bieten E-Fahrzeuge in der Realität genügend Reichweite. Eine vollgeladene durchschnittliche Batterie reicht aus für eine ganze Woche ohne Nachladen bei einer Tagesstrecke von ca. 36 Kilometer. Wichtig zu wissen ist, dass kalte Außentemperaturen einen Mehrverbrauch bei E-Fahrzeugen nach Messungen des ADAC von 25 bis 31 % aufzeigen. Aber auch der Realverbrauch von Verbrennerfahrzeugen liegt ca. 14% höher als die angegebenen Testwerte.

Bei der Ladedauer von E-Fahrzeugen gibt es ebenfalls deutliche Verbesserungen und technologische Entwicklungen. Die meisten verkauften E-Fahrzeuge erreichen nach einer Ladezeit von 10 Minuten an einem Schnellladepunkt von 300 kW zwischen 87 und 142 Kilometer Fahrreichweite.

  1. Gibt es genug Ladeinfrastruktur?

Die Zahlen an öffentlichen Lademöglichkeiten steigen bundesweit sowie im Landkreis Konstanz progressiv an. Stand Juli 2024 gab es 434 öffentliche Ladepunkte im Landkreis Konstanz, 102 davon waren Schnellladepunkte. Dazu waren insgesamt 5.679 vollelektrische E-Fahrzeuge im Landkreis zugelassen. Das entspricht einem Verhältnis von 13 Elektrofahrzeugen pro öffentlichem Ladepunkt. Damit ist der Landkreis Konstanz schon recht nah am von der Europäischen Union formulierten Ziel von einem Ladepunkt je zehn Elektroautos. Dennoch ist mit steigenden Absatzzahlen auch der Ausbaubedarf von Ladeinfrastruktur bis 2030 noch sehr groß. Hierzu unterstützen Förderprogramme vom Land wie Charge@BW und nationale Vorgaben wie das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz („GEIG“) den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Damit wird das Laden von E-Fahrzeugen zu Hause, am Arbeitsplatz oder bei alltäglichen Erledigungen erleichtert. Das GEIG regelt zum Beispiel die erforderliche Ladeinfrastruktur bei neugebauten Wohn- und Nichtwohngebäuden. Dazu muss laut Gesetz ab 2025 jedes Nichtwohngebäude mit mehr als 20 Stellplätzen mit mindestens einem Ladepunkt ausgestattet sein.

  1. Reichen Strom und Netzkapazitäten für eine vollständige Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs?

Aktuell gibt es in Deutschland 1,4 Mio. E-Fahrzeuge, die ca. 0,7% des Gesamtstromverbrauches ausmachen. Eine vollständige Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs würde den Anteil auf ca. 7,15% ansteigen lassen. Es ist unbestritten, dass für die Antriebswende von Verbrenner auf Elektromobilität ein Mehrbedarf an Strom benötigt wird. Es müssen dazu auch noch dringend nötige Investitionen in den lokalen Netzausbau und Modernisierungen des Stromnetzes getätigt werden. Jedoch ermöglicht der Einsatz von intelligentem Lademanagement, Verbrauchsspitzen und Engpässe zu vermeiden.

Zudem ist die Kombination von Photovoltaik-Anlagen und Ladeinfrastruktur für die Stabilisierung der Stromnetze von großer Bedeutung. „Ein Schlüsselfaktor der Energie- und Verkehrswende ist die Kombination von Ladeinfrastruktur mit Photovoltaik bei Unternehmen, um den Sonnenstrom vom Tag in die Nacht zu verschieben“, erklärt Dipl.-Ing. Architekt Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz. „Die Angestellten können den ganzen Tag Solarstrom ernten und diesen zukünftig dann am Abend und in der Nacht in ihren Häusern und Wohnungen direkt aus dem Auto heraus verbrauchen.“ Gerd Burkert ergänzt: „Gerade lange Stand- bzw. Ladezeiten am Arbeitsplatz, weite Pendelstrecken im ländlichen Raum und ein hoher Anteil an Erneuerbaren Energien durch Photovoltaik auf Parkplätzen und großen Unternehmensdächern machen Elektromobilität erst wirtschaftlich.“

  1. Welche Rolle spielen Rohstoffe bei der Herstellung von Batterien?

Zuallererst sind genügend Ressourcen für die weltweite Pkw-Elektrifizierung vorhanden. Außerdem können die wichtigsten Rohstoffe für die Batterien von E-Fahrzeugen wie Kobalt, Lithium und Nickel sehr gut recycelt werden. Wir erleben aber auch die Entwicklung neuer Technologien wie zum Beispiel die Natrium-Ionen-Batterie und die Feststoffbatterie. Diese vermeiden negative ökologische und soziale Auswirkungen, da sie auf Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer und Nickel verzichten.

Um die Lebensdauer zu verlängern, können die Batterien von E-Fahrzeugen nach ca. 8 Jahren oder 170.000 km Fahrleistung weitere 10 Jahre als stationärer Zwischenspeicher verwendet werden.

Oft wird auch vergessen, wie viele Rohstoffe für die Förderung von Erdöl benötigt werden. Täglich werden weltweit 17,5 Mrd. Liter Öl verbraucht, wobei dafür 46 Mrd. Liter Wasser benötigt wird. Das sind bei einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 17.000 Liter über die gesamte Lebensdauer eines Verbrennerfahrzeugs dann ca. 45.000 Liter Wasser. Für das in einer Batterie von 60 kWh Energiegehalt verwendete Lithium werden, je nach Abbaugebiet, hingegen zwischen 2.400 und 12.000 Liter Wasser verbraucht. Das sollte natürlich auch durch nachhaltigere Rohstoffversorgung (Responsible Mining) zukünftig noch verbessert werden.

  1. Sind Elektroautos so sicher wie Verbrenner?

Nach Angaben des amerikanischen Versicherungsunternehmens AutoinsuranceEZ brennen pro 100.000 verkauften Fahrzeugen 1.539 Verbrenner, aber nur 25 E-Fahrzeuge. Weiterhin hat eine Untersuchung der schweizerischen Eidgenössichen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) gezeigt, dass Elektrofahrzeuge nicht intensiver brennen als herkömmliche Fahrzeuge.

Auch der Deutsche Feuerwehrverband sieht bei E-Fahrzeugen keine höhere Gefährdung bezüglich Unfall-Folgebränden im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen, da der gestiegene Kunststoffanteil in modernen Fahrzeugen ausschlaggebend ist für die höhere Rauch- und Wärmefreisetzung.

In Crashtests und bei Testszenarien des ADAC und des European New Car Assessment Programme (Euro NCAP) erreichen Elektrofahrzeuge, trotz des höheren Gewichts, genauso gute Ergebnisse wie herkömmliche Verbrennerfahrzeuge. Der ADAC zeigt sogar, dass E-Fahrzeuge aufgrund des einfacheren Aufbaus von Elektromotor und Antriebsstrang bezogen auf den Antrieb weniger pannenanfällig sind.

  1. Welche Auswirkungen hat Elektromobilität auf den Wirtschaftsstandort Deutschland?

Die Transformation der Energieversorgung und die Antriebswende bieten vielfältige Chancen trotz klaren strukturellen Veränderungen. In Baden-Württemberg ist die Automobilindustrie der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber. Sie beschäftigt hier ca. 217.000 Menschen und ist 2022 mit ca. 135 Mrd. Euro die umsatzstärkste Branche gewesen.

Ein konsequenter und schneller Hochlauf der Elektromobilität bietet die Chance, dass sich unsere Region als Standort für Elektromobilität sowie autonomes Fahren etabliert. Die Art der Beschäftigung wird sich von klassischer Automobilindustrie zu einer Industrie mit Batterieproduktion und Ladeinfrastruktur ändern. Dabei besteht sogar das Potential eines leichten Arbeitsplatzwachstums.

 

Die gemeinnützige Energieagentur Kreis Konstanz bietet neutrale und kompetente Beratung für Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen im Landkreis Konstanz zu allen Themen rund ums Energiesparen und den Einsatz erneuerbarer Energien. Sie unterstützt Unternehmen bei der Transformation des Fuhrparkes auf elektrische Antriebe. Dabei werden Elektrifizierungspotenziale in Fahrzeugflotten ermittelt und eine Marktübersicht von E-Fahrzeugen und dazu passender Ladeinfrastruktur erleichtert die Entscheidung. Kombiniert mit dem Ausbau der Photovoltaik auf Dach-, Fassaden- und Parkplatzflächen kann ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet werden und Fortschritte beim Klimaschutz erreicht werden.