120 Standorte für Ladeinfrastruktur über FlächenTOOL

Das Landesverkehrsministerium gibt bekannt, dass am 09. Dezember 2024 um 10 Uhr rund 120 bundes- und landeseigene Parkflächen an Bundes- und Landesstraßen über das FlächenTOOL der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur für private Investoren zur Verfügung gestellt werden.

Das FlächenTOOL bietet privaten Investoren die Möglichkeit, ihr Interesse an den Flächen formlos zu bekunden. Der zügige und unkomplizierte Ausbau der Ladeinfrastruktur im Land wird dadurch sichergestellt. Dies ist ein Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz.

Nach Bewerbungseingang erfolgt die Reservierung der Flächen für die erste Bewerbung. Die ersten Bewerbungen haben dann einen Monat Zeit, ein Grobkonzept einzureichen. Das Konzept muss unter anderem Angaben zu den geplanten Ladepunkten enthalten, beispielsweise hinsichtlich Anzahl, Art und technischer Ausstattung.

Nach der Veröffentlichung stehen detaillierte Informationen zu den einzelnen Parkflächen im FlächenTOOL zur Verfügung.

10 Fragen zur E-Mobilität

Mobilität ist ein Grundbedürfnis und ein wichtiger Baustein der sozialen Teilhabe. Für so eine große gesellschaftliche Transformation, wie die der Energie- und Mobilitätswende, hilft ein klarer Blick auf die Fakten. Hierbei werden die wichtigsten Fakten der E-Mobilität betont. Denn die Elektromobilität ist ein wesentlicher Bestandteil der Antriebs- und damit der Mobilitätswende. Zwei Drittel der gesamten Emissionen des Verkehrssektors entstehen aufgrund des motorisierten Individualverkehrs.

Roldany Gutierrez, E-Mobilitätsberater der Energieagentur Kreis Konstanz, hört zwar immer öfter, dass Menschen Teil der elektromobilen Zukunft werden möchten. Jedoch gibt es bei der E-Mobilität oft Vorbehalte, Zweifel und Wissenslücken. Zum Beispiel bei Kosten, Betrieb und Effizienz der Technologie. Der folgende Faktencheck bietet eine aktuelle und ganzheitliche Betrachtung mit den 10 wichtigsten Fragen zur Elektromobilität.

  1. Sind Elektroautos klimafreundlicher als Verbrenner?

Elektrofahrzeuge fahren lokal emissionsfrei, sie stoßen weder CO2 noch gesundheitsschädliche Stickoxide oder Feinstaub aus. Das verbessert die Lebensqualität und unterstützt den Klimaschutz. Bei überwiegender Nutzung von Ökostrom, weisen Elektroautos schon nach ca. 40.000 Kilometer Fahrleistung eine positive Klimabilanz auf. Zu Beginn der Nutzungsphase liegen Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) allerdings bei den Treibhausgas-Emissionen noch höher als vergleichbare Verbrenner. Der Grund dafür liegt in der CO2-intensiven Batterieherstellung, die erst nach einer gewissen Fahrleistung ausgeglichen wird, da die Emissionen während der Nutzungsphase deutlich geringer sind.

  1. Sind Elektroautos effizienter als Verbrenner?

Elektrofahrzeuge sind deutlich energieeffizienter als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, da elektrische Antriebe einen drei- bis viermal höheren Wirkungsgrad haben. Darüber hinaus können Elektrofahrzeuge bei Bremsvorgängen, über die sogenannte Rekuperation, teilweise die Bewegungsenergie wieder in Strom für die Batterie zurückgewinnen. Der Gesamtenergiebedarf ist bei verschiedenen Antriebsarten für Produktion, Transport, und Fortbewegung bzw. Antrieb sehr unterschiedlich. Beim Antrieb durch Verbrennungsmotoren geht beispielsweise viel Energie in Form von ungenutzter Abwärme verloren, es kann dabei schon fast von einer fahrbaren Heizung gesprochen werden.

  1. Sind Elektroautos oder Verbrenner günstiger?

Elektrofahrzeuge haben niedrige laufende Kosten und weniger Verschleißteile. Betriebskosten (Kraftstoff bzw. Strom), Reparaturkosten, Steuern und Versicherungen machen den größten Teil der Gesamtkosten eines Fahrzeuges aus. Das bedeutet über die gesamte Lebensdauer haben Elektrofahrzeuge einen klaren ökonomischen Vorteil gegenüber Verbrennern. Für Elektrofahrzeuge gilt nämlich bis Dezember 2030 noch eine Steuerbefreiung, wenn die Erstzulassung bis Ende 2025 erfolgt und danach wird eine Ermäßigung von 50% gewährt. Außerdem wird 2027 der nationale Emissionshandel für Gebäude und Verkehr in den EU-Emissionshandel übergehen, daher ist durch die neue CO2-Bepreisungsmethode mit deutlichen Kostensteigerungen bei Diesel und Benzin zu rechnen.

Und zu guter Letzt erhalten Unternehmen aktuell nationale und regionale Förderungen bei der Anschaffung von batterieelektrischen Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Zum Beispiel der Förderkredit Nr. 293 der KfW für emissionsarme Fahrzeuge (E-Pkw, E-Nutzfahrzeuge, E-Busse) und Ladeinfrastruktur oder die Förderprogramme vom Land für E-Pflegefahrzeuge, E-Taxis, E-Mietwagen, E-Nutzfahrzeuge bzw. für Ladeinfrastruktur und Elektroinstallation (Charge@BW).

  1. Gebrauchte Elektroautos – eine gute Entscheidung?

Das Angebot von gebrauchten Elektroautos wird stetig größer und die Preise sinken. Entgegen den Befürchtungen der Käufer, weist das teuerste Bauteil eines Elektrofahrzeugs, die Batterie, eine hohe Lebensdauer auf. Untersuchungen ergaben in den meisten Fällen noch ca. 80 % der Ladekapazität nach 170.000 Kilometer. Die Batteriehersteller geben in der Regel eine Garantie von 8 Jahren oder 160.000 Kilometern an. Mittlerweile gibt es mehrere Anbieter für Batterietests, die im Rahmen einer Testfahrt den Gesundheitszustand der Batterie ermitteln. Auf so ein aktuelles Testzertifikat mit Angabe der prozentualen Ladekapazität sollte vor dem Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs bestanden werden.

  1. Schränken mich Ladedauer und Reichweite von Elektroautos ein?

Aktuell können die meisten E-Fahrzeuge zwischen 200 und 500 Kilometer ohne Zwischenladen zurücklegen. Es gibt sogar E-Fahrzeuge, die bis zu 790 Kilometer Reichweite ermöglichen. Da ca. 94 % aller Pendlerstrecken unter 50 Kilometer liegen, bieten E-Fahrzeuge in der Realität genügend Reichweite. Eine vollgeladene durchschnittliche Batterie reicht aus für eine ganze Woche ohne Nachladen bei einer Tagesstrecke von ca. 36 Kilometer. Wichtig zu wissen ist, dass kalte Außentemperaturen einen Mehrverbrauch bei E-Fahrzeugen nach Messungen des ADAC von 25 bis 31 % aufzeigen. Aber auch der Realverbrauch von Verbrennerfahrzeugen liegt ca. 14% höher als die angegebenen Testwerte.

Bei der Ladedauer von E-Fahrzeugen gibt es ebenfalls deutliche Verbesserungen und technologische Entwicklungen. Die meisten verkauften E-Fahrzeuge erreichen nach einer Ladezeit von 10 Minuten an einem Schnellladepunkt von 300 kW zwischen 87 und 142 Kilometer Fahrreichweite.

  1. Gibt es genug Ladeinfrastruktur?

Die Zahlen an öffentlichen Lademöglichkeiten steigen bundesweit sowie im Landkreis Konstanz progressiv an. Stand Juli 2024 gab es 434 öffentliche Ladepunkte im Landkreis Konstanz, 102 davon waren Schnellladepunkte. Dazu waren insgesamt 5.679 vollelektrische E-Fahrzeuge im Landkreis zugelassen. Das entspricht einem Verhältnis von 13 Elektrofahrzeugen pro öffentlichem Ladepunkt. Damit ist der Landkreis Konstanz schon recht nah am von der Europäischen Union formulierten Ziel von einem Ladepunkt je zehn Elektroautos. Dennoch ist mit steigenden Absatzzahlen auch der Ausbaubedarf von Ladeinfrastruktur bis 2030 noch sehr groß. Hierzu unterstützen Förderprogramme vom Land wie Charge@BW und nationale Vorgaben wie das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz („GEIG“) den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Damit wird das Laden von E-Fahrzeugen zu Hause, am Arbeitsplatz oder bei alltäglichen Erledigungen erleichtert. Das GEIG regelt zum Beispiel die erforderliche Ladeinfrastruktur bei neugebauten Wohn- und Nichtwohngebäuden. Dazu muss laut Gesetz ab 2025 jedes Nichtwohngebäude mit mehr als 20 Stellplätzen mit mindestens einem Ladepunkt ausgestattet sein.

  1. Reichen Strom und Netzkapazitäten für eine vollständige Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs?

Aktuell gibt es in Deutschland 1,4 Mio. E-Fahrzeuge, die ca. 0,7% des Gesamtstromverbrauches ausmachen. Eine vollständige Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs würde den Anteil auf ca. 7,15% ansteigen lassen. Es ist unbestritten, dass für die Antriebswende von Verbrenner auf Elektromobilität ein Mehrbedarf an Strom benötigt wird. Es müssen dazu auch noch dringend nötige Investitionen in den lokalen Netzausbau und Modernisierungen des Stromnetzes getätigt werden. Jedoch ermöglicht der Einsatz von intelligentem Lademanagement, Verbrauchsspitzen und Engpässe zu vermeiden.

Zudem ist die Kombination von Photovoltaik-Anlagen und Ladeinfrastruktur für die Stabilisierung der Stromnetze von großer Bedeutung. „Ein Schlüsselfaktor der Energie- und Verkehrswende ist die Kombination von Ladeinfrastruktur mit Photovoltaik bei Unternehmen, um den Sonnenstrom vom Tag in die Nacht zu verschieben“, erklärt Dipl.-Ing. Architekt Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz. „Die Angestellten können den ganzen Tag Solarstrom ernten und diesen zukünftig dann am Abend und in der Nacht in ihren Häusern und Wohnungen direkt aus dem Auto heraus verbrauchen.“ Gerd Burkert ergänzt: „Gerade lange Stand- bzw. Ladezeiten am Arbeitsplatz, weite Pendelstrecken im ländlichen Raum und ein hoher Anteil an Erneuerbaren Energien durch Photovoltaik auf Parkplätzen und großen Unternehmensdächern machen Elektromobilität erst wirtschaftlich.“

  1. Welche Rolle spielen Rohstoffe bei der Herstellung von Batterien?

Zuallererst sind genügend Ressourcen für die weltweite Pkw-Elektrifizierung vorhanden. Außerdem können die wichtigsten Rohstoffe für die Batterien von E-Fahrzeugen wie Kobalt, Lithium und Nickel sehr gut recycelt werden. Wir erleben aber auch die Entwicklung neuer Technologien wie zum Beispiel die Natrium-Ionen-Batterie und die Feststoffbatterie. Diese vermeiden negative ökologische und soziale Auswirkungen, da sie auf Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer und Nickel verzichten.

Um die Lebensdauer zu verlängern, können die Batterien von E-Fahrzeugen nach ca. 8 Jahren oder 170.000 km Fahrleistung weitere 10 Jahre als stationärer Zwischenspeicher verwendet werden.

Oft wird auch vergessen, wie viele Rohstoffe für die Förderung von Erdöl benötigt werden. Täglich werden weltweit 17,5 Mrd. Liter Öl verbraucht, wobei dafür 46 Mrd. Liter Wasser benötigt wird. Das sind bei einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 17.000 Liter über die gesamte Lebensdauer eines Verbrennerfahrzeugs dann ca. 45.000 Liter Wasser. Für das in einer Batterie von 60 kWh Energiegehalt verwendete Lithium werden, je nach Abbaugebiet, hingegen zwischen 2.400 und 12.000 Liter Wasser verbraucht. Das sollte natürlich auch durch nachhaltigere Rohstoffversorgung (Responsible Mining) zukünftig noch verbessert werden.

  1. Sind Elektroautos so sicher wie Verbrenner?

Nach Angaben des amerikanischen Versicherungsunternehmens AutoinsuranceEZ brennen pro 100.000 verkauften Fahrzeugen 1.539 Verbrenner, aber nur 25 E-Fahrzeuge. Weiterhin hat eine Untersuchung der schweizerischen Eidgenössichen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) gezeigt, dass Elektrofahrzeuge nicht intensiver brennen als herkömmliche Fahrzeuge.

Auch der Deutsche Feuerwehrverband sieht bei E-Fahrzeugen keine höhere Gefährdung bezüglich Unfall-Folgebränden im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen, da der gestiegene Kunststoffanteil in modernen Fahrzeugen ausschlaggebend ist für die höhere Rauch- und Wärmefreisetzung.

In Crashtests und bei Testszenarien des ADAC und des European New Car Assessment Programme (Euro NCAP) erreichen Elektrofahrzeuge, trotz des höheren Gewichts, genauso gute Ergebnisse wie herkömmliche Verbrennerfahrzeuge. Der ADAC zeigt sogar, dass E-Fahrzeuge aufgrund des einfacheren Aufbaus von Elektromotor und Antriebsstrang bezogen auf den Antrieb weniger pannenanfällig sind.

  1. Welche Auswirkungen hat Elektromobilität auf den Wirtschaftsstandort Deutschland?

Die Transformation der Energieversorgung und die Antriebswende bieten vielfältige Chancen trotz klaren strukturellen Veränderungen. In Baden-Württemberg ist die Automobilindustrie der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber. Sie beschäftigt hier ca. 217.000 Menschen und ist 2022 mit ca. 135 Mrd. Euro die umsatzstärkste Branche gewesen.

Ein konsequenter und schneller Hochlauf der Elektromobilität bietet die Chance, dass sich unsere Region als Standort für Elektromobilität sowie autonomes Fahren etabliert. Die Art der Beschäftigung wird sich von klassischer Automobilindustrie zu einer Industrie mit Batterieproduktion und Ladeinfrastruktur ändern. Dabei besteht sogar das Potential eines leichten Arbeitsplatzwachstums.

 

Die gemeinnützige Energieagentur Kreis Konstanz bietet neutrale und kompetente Beratung für Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen im Landkreis Konstanz zu allen Themen rund ums Energiesparen und den Einsatz erneuerbarer Energien. Sie unterstützt Unternehmen bei der Transformation des Fuhrparkes auf elektrische Antriebe. Dabei werden Elektrifizierungspotenziale in Fahrzeugflotten ermittelt und eine Marktübersicht von E-Fahrzeugen und dazu passender Ladeinfrastruktur erleichtert die Entscheidung. Kombiniert mit dem Ausbau der Photovoltaik auf Dach-, Fassaden- und Parkplatzflächen kann ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet werden und Fortschritte beim Klimaschutz erreicht werden.

 

Methanolbasierter Hyperhybrid Range Extender

Dem „grünen Methanol“ als flüssiger Wasserstoffträger bzw. Energiespeicher, kommt eine Schlüsselfunktion für die Energie- und Verkehrswende zu. Grünes Methanol ist sicher, sauber sowie einfach zu lagern und transportieren. Methanol wird dabei helfen den überschüssigen Sommerstrom in den Winter zu verlagern.

Der Hyperhybrid Range Extender der österreichischen Firma Obrist Group ist wegweisend für die Umsetzung der Antriebswende.

E-Fuel Methanol

„E-Fuels“ sind synthetische Kraftstoffe aus erneuerbarer elektrischer Energie zur Substitution fossiler („schwarzer“) Kraftstoffe. Diese „grünen“ Treibstoffe speichern erneuerbare Überschussströme in Form von „chemischer Energie“ und machen erneuerbare elektrische Energie somit transportabel (Power-to-Liquid, PtL). Mit der Produktion von „grünem Methanol“ aus Wasserstoff und CO2 wird die Erzeugung erneuerbarer Energien vom Stromnetz entkoppelt. Die Anwendung von Methanol mit der Summenformel CH4O wird auch als C1-Chemie bezeichnet, da Methanol mit nur einem Kohlenstoffatom auskommt, um vier Wasserstoffatome zu binden. Methanol stellt somit einen flüssigen Wasserstoffträger bzw. Energiespeicher dar. Wenn dieser Kohlenstoff dann aus einer C-Kreislaufwirtschaft stammt, kann von einer CO2-Neutralität gesprochen werden. Methanol, auch als Methylalkohol bekannt, gehört zur Stoffgruppe der Alkohole und ist unter normalen Randbedingungen eine leicht flüchtige, klare, farblose und entzündliche Flüssigkeit mit alkoholischem Geruch. Es kann in jedem Verhältnis mit Wasser gemischt werden und hat eine gute biologische Abbaubarkeit durch boden- und wassergebundene Mikroorganismen, was einem Einsatz in der hochsensiblen Bodenseeregion zugute kommt.

Selbst wenn zukünftig alle Neufahrzeuge mit batterieelektrischen Antrieben auf den Markt kommen sollten, brauchen wir für eine nachhaltige Verkehrswende den Einsatz von regenerativen synthetischen Kraftstoffen für die große Anzahl an bestehenden Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Daher kommt dem „grünen Methanol“ eine Schlüsselfunktion für die Energie- und Verkehrswende zu, da es als Mischung (Blend) mit konventionellen Treibstoffen (M15, M50, M85), als reines Methanol (M100) oder in Form seiner Folgeprodukte (Dimethylether DME, Oxymethylenether OME, Benzin, Diesel) zur Anwendung kommen kann. Ein weiteres Einsatzgebiet von grünem Methanol findet sich im Bereich der Brennstoffzellentechnologie, somit hat grünes Methanol auch das Potential als Kraftstoff für elektromobile Neufahrzeuge. Die Kopplung von Batterie und Brennstoffzelle bzw. Methanolbasierter Range Extender macht konventionelle Reichweiten möglich und mit grünem Methanol als Wasserstoff- bzw. Energieträger könnte sogar die bestehende Tankstelleninfrastruktur erhalten bleiben.

Erhöhung der Lebensqualität durch E-Zonen

Ökologische, ökonomische und soziale Faktoren spielen immer wieder eine Rolle bei politischen und gesellschaftlichen Vorhaben. Die Stadt Konstanz spricht aktuell über eine E-Zone in der Altstadt. Wie genau diese aussieht und welche Änderungen diese mit sich bringt, ist noch ungewiss. Aber eins ist klar, eine Erhöhung der Lebensqualität ist damit auf alle Fälle verbunden.

Die reinen E-Fahrzeuge (BEV – Battery Electric Vehicle) machten, Stand Juli 2024, 3,38 % des gesamten PKW-Bestandes im Landkreis Konstanz. Das sind 5.665 E-Autos von den gesamten 167.388 Fahrzeugen. Es ist also unbestritten, dass heutzutage die meisten Fahrzeuge Verbrenner sind. Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg hat das Ziel, bis 2030 55 % CO2 weniger im Vergleich zu 1990, aufgestellt. Die Einrichtung einer E-Zone in der Altstadt Konstanz kann zu diesem Ziel beitragen, und dazu die Lebensqualität der Menschen dort erhöhen. Wir haben darüber einige Fakten zusammengestellt.

Um die Ziele des Verkehrsministeriums bis 2030 zu erreichen, soll jedes zweite Auto in Baden-Württemberg klimaneutral fahren. Dazu soll ein Fünftel weniger Kfz-Verkehr in Stadt und Land unterwegs sein. Landkreise, Städte und Kommunen werden bis 2030 verschiedene Maßnahmen für die Erreichung dieser Ziele umsetzen. Die Stadt Konstanz diskutiert über eine Einrichtung von einer Elektromobilität-Zone in der Altstadt. In einer E-Zone werden E-Autos Aufwertung und Bevorrechtigung erhalten. Somit wird der fossil betriebene KFZ-Verkehr in der Zone eingeschränkt. Die E-Zone muss, laut Verkehrsministeriums, entweder Straßenabschnitte (mindestens 2) mit Vorrechten für E-Autos im fließenden Verkehr sicherstellen oder über KFZ-Parkflächen, die für E-Autos privilegiert sind, verfügen.

Mit einer E-Zone wird durch die Reduktion von fossil betriebenen Autos im Gebiet eine positive Klimawirkung mit weniger CO2-Emissionen erzielt. Deshalb wird über eine Verbesserung der Lebensqualität in E-Zonen gesprochen. Denn andere Mobilitätsformen, wie zu Fuß und das Fahrrad, werden dadurch indirekt gefördert und somit ist der Aufenthalt an diesen Orten angenehmer. „Der lästige Parksuch-Verkehr nimmt in E-Zonen deutlich ab, sowie die damit verbundene Lärm- und Luftverschmutzung von Verbrennungsfahrzeugen“ so Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz gGmbH. Außerdem entsteht dadurch mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr. Diese Pluspunkte sind für der Lebensqualitätserhöhung wichtig.

Es gibt jedoch Gegenargumente in der Gesellschaft, wie zum Beispiel: „E-Zonen in den Altstädten bzw. Innenstädten schaden dem Einzelhandel und somit der örtlichen Wirtschaft“. Es wird damit begründet, dass die Menschen mit konventionellen Verbrenner-Autos nicht mehr in die Altstadt zum Einkauf kommen. Allerdings zeigen die wirtschaftlichen Statistiken das Gegenteil. Die Kundschaft, die mit dem Auto kommt, sorgt im Schnitt nur noch für zehn Prozent des gesamten Umsatzes. Fußgänger hingegen geben den Studien zufolge deutlich mehr Geld aus als alle anderen Verkehrsteilnehmenden. Läden gewinnen mehr Kundschaft an Orten, an denen weniger Autos unterwegs sind und das ist bei reinen E-Zonen der Fall. E-Zonen beleben also sogar die Innenstädte, steigern die Lebens- und Aufenthaltsqualität und laden die Menschen zum Verweilen und daher die Kundschaft zum Kaufen ein.

Obwohl eine E-Zone nur indirekt dazu beiträgt, dass insgesamt weniger Autos fahren, sind E-Zonen letztlich ein Anreiz zur Verkehrswende, da die Anzahl an herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor reduziert wird. Wie genau die mögliche E-Zone in der Altstadt Konstanz aussieht, ist noch ungewiss. Wir begrüßen trotzdem die eventuelle Einrichtung von E-Zonen in der Stadt Konstanz.

Quelle: Einzelhandel im Irrtum: Das Auto bringt nicht den Umsatz (klimareporter.de)

 

Ladeinfrastruktur Ausbau nimmt Fahrt auf

In den letzten Wochen und Monaten sind im Landkreis Konstanz immer mehr Ladesäulen gebaut worden. Diese bieten bereits heute ein sehr gute Abdeckung für Gelegenheitslader im öffentlichen Raum. Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Landkreis Konstanz besser im Blick behalten zu können, haben wir gemeinsam mit der Abteilung für Geo-Informations-Systeme des Landkreis Konstanz ein Dashboard entwickelt, welches nicht nur die Standorte und dort verfügbare Ladeleistungen anzeigt, sondern auch den Errichtungszeitpunkt. Mit diesem Dashboard können also alle Interessierten sich selbst einen Überblick verschaffen, wie der Ausbau der Ladesäulen voran kommt.
Da wir die Daten nicht selbst erheben sondern auf die Datenbank des Bundesnetzagentur zurückgreifen kann es hier zu Verzögerungen bei der Darstellung kommen. Daher werden insbesondere erst kürzlich errichtete Ladesäulen häufig noch nicht im Dashboard angezeigt.

Hier geht's zum Dashboard
Liniendiagramm welches den Zubau von AC- und DC-Ladeinfrastruktur im Landkreis Konstanz über die letzten 10 Jahre beschreibt

Stand Dezember 2023, Darstellung Johannes Erd

Wichtig ist natürlich weiterhin, dass Langsamladeinfrastruktur in Wohngebieten und bei Unternehmen ausgebaut wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch wer keine Möglichkeit hat das Auto in der eigenen Garage aufzuladen, ebenso komfortabel auf ein Elektroauto umsteigen kann. Außerdem gewinnt auch das schnelle Laden beim Supermarkt immer mehr an Bedeutung und ermöglicht es sehr unkompliziert das Laden mit dem Einkauf zu verbinden.

 

Brandsicherheit von Elektrofahrzeugen: Ein Blick hinter die Schlagzeilen

Jüngst machte der Brand des Autofrachters „Freemantle Highway“ Schlagzeilen und in der Berichterstattung wurde viel darüber spekuliert, ob Elektroautos als Ursache oder Verstärker des Brandes in Frage kommen könnten. Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen gibt es jedoch keinen Beleg, der diese Vermutungen unterstützt. Bei der Energieagentur Kreis Konstanz legen wir Wert darauf, fundiert und unabhängig zu informieren. Daher möchten wir darauf hinweisen, dass Elektrofahrzeuge, genauso wie herkömmliche Fahrzeuge, unter gewissen Umständen ein Brandrisiko darstellen können. Daher ist ganz grundsätzlich der Brandschutz auch in Tiefgaragen ein wichtiges Thema. Besondere Anforderungen aufgrund von Ladeinfrastruktur bzw. geparkten Elektrofahrzeugen gibt es jedoch nicht.

Allen die mehr zum Brand des Autofrachters, sowie zum Brandrisiko von Elektrofahrzeugen im allgmeinen wissen wollen, empfehlen wir dieses 10-minütige Video.

Interessant ist in diesem Kontext außerdem die Weiterentwicklung in der Akkutechnologie. Hier kamen in den vergangenen Jahren alternative Zellchemien, wie beispielsweise LFP (Lithium Eisenphosphat) auf den Markt. Diese bieten ein deutlich geringeres Brandrisiko im Vergleich zu anderen Akkutypen. Tatsächlich gibt es bereits Serienfahrzeuge auf dem Markt, die diese sicherere Zellchemie verwenden.

Die Energieagentur Kreis Konstanz unterstützt Sie gerne auf Ihrem Weg in die E-Mobilität. Bei Fragen oder Bedenken sind wir Ihr verlässlicher Ansprechpartner. Herr Erd bietet Ihnen eine individuelle Beratung rund um E-Mobilität und Ladeinfrastruktur an. Kontaktieren Sie ihn gerne direkt unter j.erd@ea-kn.de.

Strom sparen beim Laden, geht das? – Tipps, damit Sie Ihr Elektroauto noch sparsamer laden können

Wenn Sie ein Elektroauto besitzen, haben Sie vielleicht schon einmal über die Stromverluste beim Laden nachgedacht. In einer Untersuchung des ADAC wurden verschiedene Lademethoden getestet, um herauszufinden, wie effizient diese sind und wie man die Verluste minimieren kann. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können, Ihr Elektroauto sparsamer zu laden:

  1. Vermeiden Sie das Laden an der Haushaltssteckdose: Das Laden an der Haushaltssteckdose ist sehr ineffizient und führt zu Verlusten von 10 bis 30 Prozent.
    Das liegt unter anderem an der geringen Ladeleistung von 2,3 Kilowatt und an den Leitungsverlusten, die bei einer längeren Zuleitung zur Steckdose entstehen können. Dies ist nicht nur weniger effizient sondern auch ein potenzielles Sicherheitsrisiko.
  2. Nutzen Sie eine Wallbox: Das Laden an einer Wallbox ist deutlich effizienter als an der Haushaltssteckdose. Die Ladeverluste betragen hier nur 5 bis 10 Prozent.
    Eine Wallbox bietet eine höhere Ladeleistung (i.d.R. bis zu 11 Kilowatt), was die Ladedauer deutlich verkürzt. Außerdem wird zu Wallboxen eine separate stärker dimensionierte Zuleitung gelegt, womit kaum Leitungsverluste entstehen.
  3. Laden Sie mit maximaler Ladleistung: Je höher die Ladeleistung, desto kürzer der Ladevorgang und desto geringer die Ladeverluste.
    Eine Ausnahme hiervon ist, wenn Sie Ihr Fahrzeug mit PV-Überschuss laden, dann fallen in der Regel deutlich geringere Ladeleistungen an. In diesem Fall sind jedoch die minimal größeren Ladeverluste durchaus verkraftbar, da in der Regel eine deutliche Kostenersparnis in der Differenz zwischen Einspeisevergütung und Netzbezugspreis liegt.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Laden an einer Wallbox mit 11 kW im Vergleich zum Schnellladen an einer Ladesäule mit 100 kW oder mehr noch immer sehr schonend für die Batterie ist und somit keine Bedenken hinsichtlich der Lebensdauer aufkommen sollten. Zudem kann die Batterie durch das Setzen eines Ladelimits, beispielsweise auf 80 oder 90 Prozent, weiter geschont werden, wenn nicht die volle Kapazität benötigt wird – eine Einstellung, die in vielen Elektroautos, zugehörigen Apps oder Wallboxen vorgenommen werden kann.

 

Den Vollständigen Bericht des ADAC mit vielen weiteren Zahlen und Fakten finden Sie hier:

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/ladeverluste-elektroauto-studie/