Erhöhung der Lebensqualität durch E-Zonen

Ökologische, ökonomische und soziale Faktoren spielen immer wieder eine Rolle bei politischen und gesellschaftlichen Vorhaben. Die Stadt Konstanz spricht aktuell über eine E-Zone in der Altstadt. Wie genau diese aussieht und welche Änderungen diese mit sich bringt, ist noch ungewiss. Aber eins ist klar, eine Erhöhung der Lebensqualität ist damit auf alle Fälle verbunden.

Die reinen E-Fahrzeuge (BEV – Battery Electric Vehicle) machten, Stand Juli 2024, 3,38 % des gesamten PKW-Bestandes im Landkreis Konstanz. Das sind 5.665 E-Autos von den gesamten 167.388 Fahrzeugen. Es ist also unbestritten, dass heutzutage die meisten Fahrzeuge Verbrenner sind. Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg hat das Ziel, bis 2030 55 % CO2 weniger im Vergleich zu 1990, aufgestellt. Die Einrichtung einer E-Zone in der Altstadt Konstanz kann zu diesem Ziel beitragen, und dazu die Lebensqualität der Menschen dort erhöhen. Wir haben darüber einige Fakten zusammengestellt.

Um die Ziele des Verkehrsministeriums bis 2030 zu erreichen, soll jedes zweite Auto in Baden-Württemberg klimaneutral fahren. Dazu soll ein Fünftel weniger Kfz-Verkehr in Stadt und Land unterwegs sein. Landkreise, Städte und Kommunen werden bis 2030 verschiedene Maßnahmen für die Erreichung dieser Ziele umsetzen. Die Stadt Konstanz diskutiert über eine Einrichtung von einer Elektromobilität-Zone in der Altstadt. In einer E-Zone werden E-Autos Aufwertung und Bevorrechtigung erhalten. Somit wird der fossil betriebene KFZ-Verkehr in der Zone eingeschränkt. Die E-Zone muss, laut Verkehrsministeriums, entweder Straßenabschnitte (mindestens 2) mit Vorrechten für E-Autos im fließenden Verkehr sicherstellen oder über KFZ-Parkflächen, die für E-Autos privilegiert sind, verfügen.

Mit einer E-Zone wird durch die Reduktion von fossil betriebenen Autos im Gebiet eine positive Klimawirkung mit weniger CO2-Emissionen erzielt. Deshalb wird über eine Verbesserung der Lebensqualität in E-Zonen gesprochen. Denn andere Mobilitätsformen, wie zu Fuß und das Fahrrad, werden dadurch indirekt gefördert und somit ist der Aufenthalt an diesen Orten angenehmer. „Der lästige Parksuch-Verkehr nimmt in E-Zonen deutlich ab, sowie die damit verbundene Lärm- und Luftverschmutzung von Verbrennungsfahrzeugen“ so Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz gGmbH. Außerdem entsteht dadurch mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr. Diese Pluspunkte sind für der Lebensqualitätserhöhung wichtig.

Es gibt jedoch Gegenargumente in der Gesellschaft, wie zum Beispiel: „E-Zonen in den Altstädten bzw. Innenstädten schaden dem Einzelhandel und somit der örtlichen Wirtschaft“. Es wird damit begründet, dass die Menschen mit konventionellen Verbrenner-Autos nicht mehr in die Altstadt zum Einkauf kommen. Allerdings zeigen die wirtschaftlichen Statistiken das Gegenteil. Die Kundschaft, die mit dem Auto kommt, sorgt im Schnitt nur noch für zehn Prozent des gesamten Umsatzes. Fußgänger hingegen geben den Studien zufolge deutlich mehr Geld aus als alle anderen Verkehrsteilnehmenden. Läden gewinnen mehr Kundschaft an Orten, an denen weniger Autos unterwegs sind und das ist bei reinen E-Zonen der Fall. E-Zonen beleben also sogar die Innenstädte, steigern die Lebens- und Aufenthaltsqualität und laden die Menschen zum Verweilen und daher die Kundschaft zum Kaufen ein.

Obwohl eine E-Zone nur indirekt dazu beiträgt, dass insgesamt weniger Autos fahren, sind E-Zonen letztlich ein Anreiz zur Verkehrswende, da die Anzahl an herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor reduziert wird. Wie genau die mögliche E-Zone in der Altstadt Konstanz aussieht, ist noch ungewiss. Wir begrüßen trotzdem die eventuelle Einrichtung von E-Zonen in der Stadt Konstanz.

Quelle: Einzelhandel im Irrtum: Das Auto bringt nicht den Umsatz (klimareporter.de)